Rostock Against Future

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    Satire ist nicht umsonst, das haben die Reaktionen auf Rostock Against Future gezeigt. Das Kollektiv ist motiviert weiter zu machen...


    DU kannst dich direkt am kommenden Projekt beteiligen... und so für ein klimagerechtes Rostock wirken, dessen gewählte Vertreter:innen ihr Mandat ernst nehmen. 

  • Insider News vom Groten Pohl

    Wir sind schockiert! 

    Wir haben uns mit einem Menschen unterhalten, der das Thema Groter Pohl schon länger kritisch verfolgt. 

    Dieser hat sich mit dem Bebauungsplan, den Entwicklungen um die Bürger*Innenbeteiligung und dem Verkauf des Baulandes am Groten Pohl an die Firma SIXT beschäftigt. 

  • Dänen lügen nicht? Der große Realitätscheck!

    Rostocks Oberbürgermeister Madsen

    Als hipper Typ mit Vollbart und Kapuzenpulli zog Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen vor über zwei Jahren ins Rostocker Rathaus ein und wollte nicht weniger als Stadt, Verwaltung und Politik umkrempeln. Dann kam die Realität. Eine Zwischenbilanz.
    Quelle: katapult-mv.de / / Januar 2022 

  • Aktivisten kritisieren Rostocks OB Madsen für Klimapolitik

    Protest mit Banner

    Sie hängten am Montagmorgen ein Transparent in der Innenstadt auf mit der Aufschrift „Klimaneutral – mir doch egal“.

    Quelle: NNN/ A. Kindler/ Januar 2022

    Klimaschädliche Vorhaben in Rostock


    Statt ein ganzheitliches Konzept für die Erreichung des 2020 beschlossenen Ziels „Klimaneutralität“ zu erarbeiten, gibt es bislnag nur vage Aussagen ... und die klimaschädlichen Projekte nehmen indes eher zu ... einige sind hier zusammen gefasst 

    Groter Pohl - Pütterweg

    Der Grote Pohl, auch bekannt als "Wohn- und Sondergebiet am Südring" ist wohl eines der langfristigsten Umweltzerstörungsprojekte der Stadt Rostock. Die insgesamt fast 22 Hektar große Fläche im Herzen von Rostock (zwischen dem Südring und der Erich-Schlesinger Straße) zählt zu den ältesten Gartenanlagen der Stadt Rostock. Sie ist Erholungsgebiet für die Bürger und Bürgerinnen der Stadt und Biotop, gut erreichbar per Rad, Bahn oder zu Fuß. Doch das wird nicht so bleiben, denn die Stadt Rostock hat dort Großes vor.

    Bereits 2018 wurde ein Bebauungsplan für das Gebiet entwickelt und öffentlich präsentiert. Die Kleingärten sollten weichen, fast alle alten Bäume auf der Wiese gefällt werden - ein wichtiger Rückzugsort für Menschen und Tiere dem Erdboden gleichgemacht werden.

    • Aber warum?

      All dies, um neue Wohn- und Gewerbeflächen zu schaffen - und Platz für einige (wenige) Gebäude für Wissenschaft und Forschung. Ein komplett neues Viertel also. Autoarm soll es werden, die Gebäude nach neuesten Standards und "klimaneutral" gebaut*. An sich also ein zukunftsweisendes Projekt für die Hansestadt?
      Leider nur an der Oberfläche.

      Der erste B-Plan wurde schon nach kurzer Zeit wieder zurückgezogen. Seit November 2018 wabert die Bebauung des Groten Pohls durch die Stadtverwaltung, weitere Entscheidungen der städtischen Gremien ließen auf sich warten. Nun möchte man, am liebsten an der demokratischen Vertretung der RostockerInnen vorbei, Teile des Gebietes aus dem Plan herausgelöst und gesondert bebaut B-Plan herauslösen, um dort schnell und ohne umfangreiche Prüf- oder Beteiligungsverfahren zur Tat schreiten zu können. Dies hatte auch schon mit dem Supermarkt gut funktioniert, der sich heute auf dem Gebiet befindet, jetzt möchte man der Firma SIXT dort einen neuen Bürokomplex ermöglichen (mehr dazu weiter unten). Man beruft sich dabei auf die vor inzwischen mehreren Jahren getroffene Entscheidung - ohne die inzwischen doch sehr andere Situation zu berücksichtigen. Das meint, unter anderem:2018 stellte die Bevölkerungsentwicklungsprognose Rostock noch ca. 25.000 neue EinwohnerInnen bis 2035 in Aussicht - da wäre ein neues Wohngebiet mit bezahlbarem Wohnraum durchaus angebracht gewesen.

      Inzwischen weiß man aber, dass Rostock nur um ca. 6.000 Menschen anwachsen wird.
      Fraglich ist außerdem, ob die hier errichteten Wohnungen für den Großteil der RostockerInnen das Prädikat "bezahlbar" erhalten hätten. Und ob sie so aussehen werden, wie HIER vorgestellt. Nicht zu vergessen: Natürlich wurde in den vergangenen Jahren weiter gebaut und genehmigt - und zwar Wohnungen für 6.000 EinwohnerInnen. UND, es gibt noch eine weitere, gravierend neue Weichenstellung:Die Stadt Rostock hat sich, per Beschluss der Bürgerschaft vom Dezember 2020, vorgenommen, bis 2035 klimaneutral zu werden (diesmal ohne Sternchen). Hier mehr dazu. Das schließt auch den Erhalt sogenannter Kohlenstoffsenken ein - wie etwa... genau... dem Groten Pohl. Quelle

      Grund genug also, die Entscheidung zum Bebauungsplan nochmal zu überdenken und den Groten Pohl zu erhalten oder zumindest mit neuen Ideen zu füllen? Die Stadt Rostock hat 2019 den "Beirat für BürgerInnenbeteiligung" eingerichtet. Dieses Gremium soll die Menschen der Hansestadt besser in politische Prozesse einbinden. Unlängst wurde von eben diesem Beirat empfohlen, den B-Plan zu streichen und durch ein Beteiligungsprojekt zu ersetzen. Hier muss jetzt auf die Zustimmung der Bürgerschaft gehofft werden. Gleichzeitig werden eben, wie schon erwähnt, Teile aus dem eigentlichen Plan heraus gelöst und gesondert bebaut - die Firma SIXT stellt da nur die jüngste Umgehung demokratischer Prozesse dar. Die Beschlussvorlage dafür kam ohne Vorankündigung in die Bürgerschaft und setzte diese zudem unter Zeitdruck. Das entscheidende pro-SIXT-Argument: neue Arbeitsplätze für Rostock. Eine wenig belastbare Behauptung, denn SIXT schafft nicht wirklich neue Arbeitsplätze in HRO, sondern verlagert sie nur von einem anderen Rostocker Standort - und hat auch nichts anderes behauptet. Hinzu kommt, dass diese Gewerbebebauung die von der Bürgerschaft als so wichtig erachtete Wohnfläche um ca. 20% verringert [Quelle].
      Erschwerend kommt hinzu, dass SIXT bislang kein klimaneutrales Bauen plant und dafür bekannt ist, ArbeitnehmerInnenrechte mit Füßen zu treten [siehe u.a.: Quelle]

      Fazit: Eine Bebauung des Groten Pohl ist ein Rückschritt in Sachen Klimaschutz, eine Gewerbebebauung durch die Firma SIXT vergrößert das Problem weiter.

    Klimaneutralität 2035

    Am 2. Dezember 2020 beschloss die Stadt Rostock auf Druck aus der Bevölkerung, das Ziel "Klimaneutralität 2035" und in diesem Zusammenhang auch, im Verlauf eines Jahres ein Konzept zu erstellen, dass dieses Ziel durch konkrete Maßnahmen unterfüttern sollte [Quelle].

    Ein breites Bündnis aus SPD, Grünen und Linken hatte entschieden, dass es an der Zeit ist, in allen Belangen Rostocks die drohende Klimakatastrophe mitzudenken. Es unterlegte dieses Versprechen auch mit großen Worten. [Quelle]

    Grundlage für die Entscheidung und den zu erstellenden Plan war auch eine wissenschaftliche Arbeit von Luise Lukow gegeben, die untersuchte, wieviel CO2 (oder CO2-Äquivalente) im Stadtgebiet noch ausgestoßen werden dürfen, um das 1,5° Ziel des Pariser Klimaabkommens einzuhalten. [Quelle].

    Der Beschluss (hier im Detail nachzulesen: Quelle) besagt auch, dass die Stadt kommunale Unternehmen einbeziehen, aber auch private Unternehmen, Haushalte und andere Einrichtungen für das Ziel gewinnen möchte. Mitgedacht wurde eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit und eine finanzielle Abfederung der Kosten für Rostocker*innen mit geringem Einkommen.

    • Also alles gut?

      Seitdem ist ein Jahr vergangen.

      Habt ihr die großangelegte Kampagne schon gesehen, die dieses neue großartige Projekt des OB Madsen begleitet? Plakate, Aufrufe, Fernsehinterviews? Nein? Das liegt daran, dass sich der sonst so "darstellungsfreudige" Oberbürgermeister mit der Erfüllung DIESES Auftrages stark zurückhält. Lieber beschäftigt er sich mit der Bundesgartenschau (BUGA), damit wir alle schöne Bilder von den Pflanzen haben, die es in der zerstörten Natur nicht mehr gibt.

      Aber er ist nicht der einzige. Im Dezember 2021 existiert nicht ein ganzheitliches, entscheidungsfähiges Papier im Bereich Klimaschutz. Ist die Verwaltung rund um den BAU- und Umweltsenator Matthäus zu sehr damit beschäftigt, die ganzen Umweltzerstörungsprojekte zu bearbeiten, während die Klimaschutzleistelle der Hansestadt sich mit deutlich weniger Personal als die BUGA um das größte Projekt in der Geschichte Rostock kümmern muss.

      Fest steht: Die Klimaneutralität unserer Stadt ist ein Thema, das viele Kompetenzen und Perspektiven braucht - auch die der Bürger*innen. Und wohl auch ein Lernen von Erfahrungen anderer Städte. All das jetzt sofort, im Grunde schon gestern. Wenn die Verantwortlichen unserer Stadt dies trotz Bürgerschaftsbeschluss nicht zur Chefsache machen, ist es an uns, immer wieder und immer hartnäckiger daran zu erinnern.

    Neue Vorgaben für Baumfällungen in Rostock

    Im Rostocker Baumbericht 2020 legt das zuständige Amt offen, dass in Rostock in den betrachteten zwölf Monaten mehr als doppelt so viele Bäume gefällt wie gepflanzt wurden. Leider ist, aller geplanten Klimaneutralität zum Trotz, keine Trendwende in Sicht. Immer noch fällt die Stadt Bäume vor allem aus denkmalpflegerischen Gründen oder um Platz für Neubauten zu machen. Und tut dies, obwohl diese Bäume noch weit von ihrem Lebensende entfernt sind. Hierbei verweist man gern auf den hohen Grünanteil der Stadt. Und verschweigt dabei, dass diese schöne Statistik vor allem darauf basiert, dass die Rostocker Heide zum Stadtgebiet gehört.

    Verhindern lassen sich die immer neuen Fällungen und immer neuen Einzeldebatten über deren Notwendigkeit wohl nur durch eine grundsätzliche Neuregelung.

    Dies könnte in Form einer entsprechend angepassten Baumschutzsatzung geschehen, die dann für Einzelpersonen, Firmen und Behörden gleichermaßen gilt. Sie könnte aber auch Teil eines ganzheitlichen Aktionsplans Klimaneutralität 2035 sein. Entscheidend ist eine verbindliche Regelung, die eines bewirkt: eine konsequente Verhinderung aller nicht zwingend nötigen Fällungen auf dem Rostocker Stadtgebiet.

    Keine Hafenerweiterung zu Lasten von Biotopen

    Der Rostocker Hafen soll erweitert werden – um sage und schreiben 660 Hektar.
    Weichen sollen für die neuen Gewerbe- und Logistikflächen gleich mehrere größere Biotope: das ökologisch wertvolle Moor am Breitling, die Oldendorfer Tannen und der Peezer Bach mit seinen Salzwiesen und Salzröhrichtbeständen.

    Die Legitimation dieser klimaschädlichen Entwicklung sind auch in diesem Falle: Arbeitsplätze. Jobs, die man sich erhofft – und von denen keineswegs klar ist, ob sie tatsächlich nur durch neue Flächen entstehen.

    • Was sind die wichtigsten Gegenargumente?

      Kritiker des Projekts betonen zudem, dass man die benötigten Flächen auch anderswo bereitstellen könnte, wenn dort eine optimale Anbindung an die Transportnetze gewährleistet ist. Handelt es sich hier also um ein weiteres Projekt, in dem kurzfristige Wirtschaftsinteressen dem dringend nötigen nachhaltigen Wirtschaften den Rang ablaufen?

      Naturschützer betonen den dringend erforderlichen Moorschutz (Moore binden enorme Mengen CO2, entwässerte Moore dagegen setzen nicht nur viel CO2 frei, sondern auch das noch viel schädlicheres Lachgas) und befürchten über den eigentlichen Hafenstandort hinausgehende Umweltauswirkungen. Die Erweiterung der Hafenkante bis in den Ostbreitling leite das Ostseewasser mit seinen hohen Salzgehalten direkt am Schnatermann. Werden die dortigen Niederungen und Waldränder direkt dem Salzwasser ausgesetzt, ist auch in diesem Areal kein Baumwachstum mehr möglich.

      Soweit die schon jetzt absehbaren Auswirkungen des Projekts – weitere stehen zu befürchten.
      Zumal: Muss Rostock wirklich immer weiter wachsen?
      Wäre nicht eine nachhaltige Stadtentwicklung noch besser möglich, wenn nicht ständig neue Wohn- und Gewerbeflächen benötigt würden?

      Es scheint Zeit, alte Leitbilder durch neue zu ersetzen.

    Du bist auch unzufrieden mit der aktuellen Rostocker Klimapolitik?

    Du denkst auch, dass es schnelles konsequenteres Handeln braucht? Dann melde Dich bei uns...

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